25.01.25 – Gemeinsam gegen die AfD-Veranstaltung in Dahlenburg

Am 25. Januar 2025 möchte die AfD in Dahlenburg eine Wahlkampfveranstaltung durchführen. Anlässlich der anstehenden Bundestagswahl sucht der Lüneburger Kreisverband der faschistischen Partei so die Öffentlichkeit und möchte auch den bislang unbekannten regionalen Direktkandidaten – Michael Goncalvez aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg – vorstellen.

Die Wahlkampfveranstaltung der AfD wird nicht unwidersprochen bleiben. Gemeinsam und vielfältig wollen Menschen am Bürger*innenhaus in Dahlenburg gegen die AfD protestieren und Haltung zeigen.

Infos zu den antifaschistischen Gegenaktionen folgen

Für die Veranstaltung im Bürger*innenhaus Dahlenburg sind der Bundestagsabgeordnete Martin Sichert sowie der Landtagsabgeordnete Alfred Dannenberg als Redner angekündigt.
Der Nürnberger Martin Sichert, der über die Landesliste der niedersächsischen AfD in den Bundestag eingezogen ist, gehört zum extrem rechten Flügel der AfD und fiel durch rassistische und geschichtsrevisionistische Äußerungen auf. Während der Corona-Pandemie äußerte er immer wieder unwissenschaftliche, verschwörungsideologische und zum Teil antisemitische Positionen. Wegen seiner gefährlichen und menschenfeindlichen Ansichten gilt er für die AfD als „Corona-Kritiker“ und Fake-News gelten mehr als wissenschaftliche Fakten.
Alfred Dannenberg war Lehrer und ist über die Landesliste der niedersächsischen AfD in den Landtag eingezogen. Er soll der AfD in Niedersachsen einen vermeintlich bürgerlich-konservativen, bodenständigen und freundlichen Anstrich geben. In Wahrheit jedoch wettert er genau wie andere AfD-ler gegen Klima- und Umweltschutz und vertritt rechte Positionen. Als Besitzer eines ehemaligen landwirtschaftlichen Betriebs gilt er in der AfD als „Landwirtschaftsexperte“ und versuchte bei den Protesten der Landwirte im Frühjahr 2024 die AfD als „Stimme der Bauern“ darzustellen.

Das die AfD Dahlenburg für ihre Veranstaltung ausgewählt hat, liegt nicht nur an der geografischen Lage, der Mitte des Wahlkreises 37 Lüchow-Dannenberg – Lüneburg. In der Region hatte die AfD zuletzt auch immer hohe Wahlergebnisse und im Dahlenburger Bürger*innenhaus konnte die AfD schon mal im Mai 2021 eine Veranstaltung durchführen. Außerdem ist die Gegend um Dahlenburg ein Schwerpunktgebiet der sog. „Völkischen Siedler“. In Gienau, Klein Sommerbeck, Moislingen, Oldendorf und Vindorf wohnen Angehörige der völkischen Sippenverbände.

Kein Raum der AfD!

Mit Veranstaltungen wie der jetzt in Dahlenburg will die AfD sich kurz vor der Bundestagswahl als bürgernah inszenieren und ihre menschenverachtenden Ansichten verbreiten. Zwar ist seine Chance auf ein Direktmandat gering – das andauernde Umfragehoch verspricht dennoch einen bisher nicht dagewesenen AfD-Erfolg auf Bundesebene.
In Zeiten weltweiter Krisen und einer immer weiter voranschreitenden Rechtsentwicklung, haben wir es heute mit einer AfD zu tun, die zur Macht greift und bei der anstehenden Bundestagswahl zweitstärkste Kraft werden kann. Mit der AfD haben wir eine Partei, die rassistische, nationalistische, sexistische und sozial-chauvinistische Postionen erfolgreich verbreitet. Die AfD stellt einen Angriff auf eine offene Gesellschaft der Vielen dar und bedeutet den Ausschluss all jener Menschen, die nicht nur die AfD tagtäglich als minderwertig herabwürdigt. Die AfD steht in Feindschaft gegenüber den Menschen, der Natur, der gesellschaftlichen Vielfalt und der Freiheit.
Seit ihrer Gründung hat die AfD sich immer weiter in Richtung einer völkisch-nationalistischen Partei entwickelt und ist heute die stärkste faschistische Bedrohung. Die AfD diffamiert demokratische, emanzipatorische, linke und gewerkschaftliche Kräfte ebenso wie soziale Einrichtungen. Die AfD führt einen rechten Kulturkampf gegen die Freiheit der Wissenschaft, Kultur und Medien. Sie spaltet die Gesellschaft immer weiter, bekämpft Gleichberechtigung und befeuert Hass und Hetze.

Die Egoisten und die Rassisten dürfen nicht Oberhand bekommen. Wir stehen an der Seite der Menschen, die für eine Welt des Friedens, der globalen Gerechtigkeit und der grenzenlosen Solidarität eintreten!“
Esther Bejarano (Auschwitz-Überlebende)

Wenn wir uns heute in Europa und vielen anderen Ländern in der Welt umschauen, haben wir es mit einer reaktionären Mobilisierung von Menschen zu tun, die nicht frei sein wollen, mit einem Projekt der Zerstörung der Freiheit und gesellschaftlichen Solidarität.
Wir stellen uns den lebensfeindlichen Zukunftsentwürfen und dem faschistischen Wahnsinn der AfD und anderer Faschisten und Reaktionäre unser Begehren nach einer Gesellschaft entgegen, die auf gegenseitiger Unterstützung, materieller Absicherung, Bedürfnisbefriedung, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung fußt und jedem Menschen auf diesem Planeten ein würdevolle Leben ohne Angst an dem Ort seiner freier Wahl ermöglicht. In diesem Sinne sind alle Menschen aufgefordert, sich aktiv einzumischen für eine soziale Umgestaltung und Demokratisierung der Gesellschaft, um rassistische und reaktionäre Positionen zurückzudrängen.
Die einzige Alternative basiert auf einem Fundament der Solidarität und der Gleichheit in Vielfalt. Und das verstehen wir hier auch als Aufforderung an die Parteien, die nach der Bundestagswahl Verantwortung übernehmen wollen. Lassen wir nicht zu, dass die Rechten die Ernte einer falschen Politik, einer neoliberalen Politik der Individualisierung, des Sozialabbaus, der Privatisierung und der Zerstörung der Planeten, einfahren.
Für uns ist klar: In Zeiten zunehmender Gewalt von rechts und eines gesamtgesellschaftlichen Rechtsrucks stellen wir uns der Partei entgegen, die Speerspitze und Eisbrecher dieser Entwicklung ist – in Dahlenburg, Dannenberg, Lüneburg und Überall!

Keine AfD-Veranstaltung in Dahlenburg!

Schönheit der Provinz – Antifaschistische Initiative im Landkreis Lüneburg